Pinguine, obwohl sie Flügel haben, sind nicht in der Lage zu fliegen. Stattdessen sind diese Vögel besonders geschickt im Wasser. Anlässlich des Welt-Pinguin-Tags am 25. April haben wir einige interessante Fakten über diese faszinierenden Frackträger gesammelt:
- Unterwasserflug der Pinguine
Pinguine mögen auf dem Land ungeschickt erscheinen, doch im Wasser zeigen sie ihre volle Beweglichkeit. Sie sind schnelle und wendige Schwimmer. Besonders Kaiserpinguine können bis zu 18 Minuten unter Wasser bleiben. Mit einer Größe von bis zu 1,20 Metern sind sie die größten Vertreter ihrer Art. Im Gegensatz dazu können Zwergpinguine, die kleinsten Pinguine, nicht so tief tauchen und bleiben höchstens zwei Minuten unter Wasser. Sie erreichen nur ein Gewicht von rund 1,5 Kilogramm und eine Größe von 30 Zentimetern. Pinguine gleiten im Wasser, als ob sie fliegen würden. Im Laufe der Evolution haben sie gelernt, ihre Flügel im Wasser wie Flossen und an Land als Stütze zu nutzen.
- Pinguine sind gesellige Tiere
Während der Brutzeit bilden Pinguine große Kolonien. Besonders für Pinguine in den Polarregionen ist das Zusammenleben überlebenswichtig. Bei Temperaturen von bis zu minus 40 Grad können sie sich gegenseitig wärmen, indem sie eng beieinander stehen. Sie wechseln dabei regelmäßig ihre Positionen. Kaiserpinguine brüten im antarktischen Winter und haben spezielle Techniken entwickelt, um ihre Jungen vor dem Erfrieren zu schützen. Sie bleiben sieben Wochen lang eng bei ihren Eltern, danach spielen die Jungtiere zusammen, während die Eltern Nahrung suchen. Im “Pinguinkindergarten” lernen die jungen Pinguine gemeinsam, wie sie überleben können.
- Der Pinguin-Effekt
Pinguine leben in unmittelbarer Nähe des Wassers, wo sie ihre Nahrung wie Tintenfische, Krill oder kleine Fische finden. Doch dort lauern auch ihre Feinde. Um sich zu schützen, schicken sie mutige Tiere voraus. Wenn Pinguine auf Nahrungssuche gehen, beobachten sie zunächst das Wasser auf mögliche Gefahren. Erst wenn ein Pinguin den ersten Schritt wagt, folgen die anderen. Dieses Verhalten wird als Pinguin-Effekt bezeichnet.
- Anstrengende Reisen der Pinguine
Magellan-Pinguine leben im Süden Südamerikas und ziehen nach der Brutzeit in den Norden. Auf dieser langen Reise sterben vor allem Weibchen an Hunger. Der Klimawandel beeinträchtigt alle Pinguine, da extreme Wetterbedingungen ihre Nahrungssuche erschweren.
- Ähnlichkeiten zwischen Pinguinen und Menschen
Pinguine sind eine der wenigen Tierarten, die aufrecht auf zwei Beinen gehen können, wenn auch etwas unbeholfen. Mit ihrem aufrechten Gang und ihrer Geselligkeit ähneln sie uns Menschen. Wer diese Ähnlichkeit betonen möchte, kann am Welt-Pinguin-Tag am 25. April oder am Ehrentag der Pinguine am 20. Januar in ein weißes Hemd und einen schwarzen Anzug schlüpfen. Nicht umsonst wird der Frack oft als “Pinguin” bezeichnet.
- Das Gehör der Pinguine
Pinguine können hören, obwohl ihnen die äußeren Ohrmuscheln fehlen. Unterhalb ihrer Augen, hinter speziellen Federn versteckt, befindet sich der äußere Gehörgang. Pinguine können Töne im Frequenzbereich von 100 bis 15.000 Hertz wahrnehmen, wobei sie hohe Töne ähnlich gut wie Menschen und tiefe Töne etwas weniger gut hören können. Das Gehör ist besonders für Pinguinküken wichtig, damit sie die Rufe ihrer Eltern erkennen können, wenn sie gefüttert werden wollen. Da Pinguine in großen Kolonien brüten, kann es dort ziemlich laut werden. Aufgrund der Übertragung von tieferen Frequenzen bei starkem Hintergrundgeräusch müssen die Tiere besonders gut in diesem Bereich hören können.
- Forschungen zum Gehör der Pinguine
Bisher wurde das Gehör von Pinguinen nur in einer einzigen Studie an drei Exemplaren im Jahr 1969 untersucht. Im Januar 2018 startete am Deutschen Meeresmuseum Stralsund ein dreijähriges Forschungsprojekt zum Hörvermögen von Pinguinen im Auftrag des Umweltbundesamts. Ähnlich wie bei einem Hörtest lernten die Pinguine, anzuzeigen, wann sie ein Tonsignal gehört hatten, und wurden dafür mit Futter belohnt. Sie führten diese Aufgabe auch unter Wasser aus. Mehr dazu finden Sie unter: Projekt “Hearing in Penguins”.